Bei Hämorrhoiden handelt es sich um krampfaderähnliche oder auch knotenförmige Schwellungen, die entweder im Anus oder im Rektum auftreten, oder in beiden. Die Erscheinungsform von Hämorrhoiden ähnelt jener von Krampfadern, vor allem, wenn die Hämorrhoiden außen auftreten. Hämorrhoiden können grundsätzlich jeden treffen, egal in welchem Alter, dennoch sind sie bei Babys und Kleinkindern sehr selten.
Sollte ein Baby dennoch betroffen sein, ist das Leiden oft schwer festzustellen, da Babys im Gegensatz zu Erwachsenen nicht sagen können, wie sie sich fühlen. Entsprechend sollten Eltern immer dahingehend wachsam sein, ob sich das Verhalten Ihres Kindes ändert und den Analbereich beim Windelwechseln eingehend untersuchen. Dadurch lassen sich Hämorrhoiden vorbeugen oder bestehende rechtzeitig behandeln, bevor Komplikationen auftreten.
Arten von Hämorrhoiden
Es gibt drei Arten von Hämorrhoiden: äußere, innere und thrombosierte. Äußere Hämorrhoiden treten an der Anusöffnung auf, während innere Hämorrhoiden im Rektum auftreten. Bei thrombosierten Hämorrhoiden handelt es sich um eine Form von äußeren Hämorrhoiden im fortgeschrittenen Stadium, bei denen sich Blutgerinnsel bilden, und eine Thrombose entsteht. Auch wenn Hämorrhoiden im Babyalter selten sind, können sie in einigen Fällen sowohl außen als auch innen auftreten. Thrombosierte Hämorrhoiden entstehen meist dann, wenn die Hämorrhoiden nicht rechtzeitig behandeln.
Hämorrhoiden bei Babys
Eltern sollten wachsam sein, um Hämorrhoiden gut zu erkennen. Folgende Anzeichen können ein Hinweis darauf sein, dass das Baby darunter leidet:
- Das Baby schreit übermäßig stark beim Stuhlgang, aufgrund der damit verbundenen Schmerzen.
- Sichtbare Blutspuren im Stuhl.
- Juckreiz im Analbereich
- Schwellungen und Rötungen rund um den Anus.
- Schleimabsonderung im Anus.
- Trockener Stuhl.
Werden die Symptome schwerwiegender, z.B. wenn erhöhte Blutmengen im Stuhl vorkommen, kann dies zu Anämie führen. In diesem Fall ist es wichtig, Ihren Kinderarzt zu konsultieren, um die weiteren Maßnahmen zu besprechen.
Das Erkennen der Ursachen von Hämorrhoiden bei Babys und Kleinkindern ist wichtig, um ein Wiederauftreten zu verhindern. Für eine langfristige Heilung ist es oft wichtig, dass Sie für grundlegende Veränderungen sorgen, z.B. für eine gesündere Ernährung.
Häufigste Ursachen
Einige der häufigsten Ursachen für Hämorrhoiden bei Babys umfassen:
- Längeres Sitzen auf harten Oberflächen. Das geschieht normalerweise dann, wenn das Baby mit Spielsachen spielt.
- Ballaststoffarme Ernährung.
- Verstopfung
- Langanhaltender Durchfall
- Längeres Sitzen auf der Toilette, was darauf hindeutet, dass das Kind beim Stuhlgang stark pressen muss.
- Erbliche Faktoren. Manche vererbte Gene können das Kind anfälliger für Hämorrhoiden machen.
Auch wenn Hämorrhoiden bei Babys und Kleinkindern eher unwahrscheinlich sind, kann es dennoch ratsam sein, Vorkehrungen zu treffen, um ein mögliches Auftreten zu vermeiden. Zu jenen Maßnahmen, die Sie ergreifen können, gehören u.a.:
1. Ausreichende Flüssigkeitsversorgung
Achten Sie darauf, dass Ihr Baby genug trinkt, sei es Muttermilch oder, wenn es noch gestillt wird, genügend Wasser. Dehydrierung sorgt oft für harten Stahlgang und damit für die Entstehung von Hämorrhoiden.
2. Gesunde Ernährung
Eine ballaststoffreiche Ernährung ist wichtig zur Vorbeugung von Verstopfung, und um Hämorrhoiden zu verhindern. Achten Sie darauf, dass Ihr Baby genug Obst und Gemüse isst.
3. Sauber werden, aber richtig
Bringen Sie Ihrem Kind bei, beim Stuhlgang nicht zu stark zu pressen. Dadurch wird übermäßiger Druck auf die Analvenen ausgeübt, was dazu führt, dass sie anschwellen. Bringen Sie Ihrem Nachwuchs auch bei, sich richtig aufs Töpfchen oder die Toilette zu setzen. Falsches Sitzen, beispielsweise Hocken, begünstigt Hämorrhoiden.
Behandlungsmöglichkeiten
Es gibt verschiedene Methoden, um Hämorrhoiden bei Babys zu behandeln. Der Kinderarzt kann Ihnen wirksame Medikamente verschreiben, die sie mit gängigen Hausmitteln kombinieren können.
- Zu den rezeptfrei erhältlichen Medikamenten, die Sie bei der Behandlung verwenden können, gehören beispielsweise Acetaminophensirup sowie Entzündungshemmer wie Ibuprofen.
- Bringen Sie durch Obst und Gemüse reichlich Ballaststoffe in die Ernährung ein. Achten Sie auch darauf, dass Ihr Kind genug trinkt. Abhängig vom Alter empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), dass Kinder zwischen 1 und 3 Jahren etwa 820 ml trinken sollten, 4 bis 6 jährige 940 ml, und 7- bis 9-Jährige etwa 970 ml.
- Bringen Sie Ihrem Kind bei, die Toilette nur dann zu benutzen, wenn es muss.
- Sorgen Sie dafür, dass sich Ihr Nachwuchs körperlich betätigt, um die Darmbewegungen zu fördern.
- Achten Sie darauf, das Kind mit warmem Wasser zu baden, um den Analbereich zu schonen. Meiden Sie beim Baden idealerweise Seife.
- Verwenden Sie beim Abwischen feuchtes statt trockenes Toilettenpapier. Trockenes Papier kann den betroffenen Bereich weiter reizen.