Während der Schwangerschaft leiden viele Frauen an Morgenübelkeit. In einigen Fällen ist diese jedoch derart stark ausgeprägt, dass sie als Hyperemesis gravidarum (HG) bezeichnet wird.
Weniger als 3 Prozent aller Schwangerschaften sind davon betroffen. Es gibt keine Heilung für „übermäßiges Schwangerschaftserbrechen“, das sehr extreme Formen annehmen kann, aber nur temporär auftritt und behandelt werden kann.
Was versteht man unter Hyperemesis gravidarum?
Übelkeit während der Schwangerschaft ist normal. Sie mag zwar lästig sein, schadet aber weder Mutter noch Kind.
Hyperemesis gravidarum ist ein extremer Fall der typischen Übelkeit. Diese beiden Zustände sind sehr verschieden. Mit Hyperemesis gravidarum ist mit einer Reihe von Komplikationen verbunden.
Frauen, die darunter leiden, kämpfen permanent mit Übelkeit und sehr starkem Erbrechen. Hyperemesis gravidarum dauert außerdem länger und weist die stärksten Symptome zwischen der 9. und 13. Schwangerschaftswoche auf. Um die 20. Woche herum verschwinden Erbrechen und die anderen Symptome bei den meisten Frauen wieder.
Leider lässt sich dieses Schwangerschaftsleiden nicht verhindern. Multivitaminergänzungen können möglicherweise einige der Symptome lindern, heilbar ist eine Hyperemesis gravidarum jedoch nicht.
Inwiefern unterscheiden sich die Symptome von HG von der typischen Morgenübelkeit?
Wenn eine Frau unter Morgenübelkeit leidet, ist ihr häufig schlecht und gelegentlich kommt es zu Erbrechen. Diese Symptome verschwinden bei den meisten werdenden Müttern jedoch nach den ersten 12 bis 14 Schwangerschaftswochen.
Bei Hyperemesis gravidarum können verschiedene Symptome auftreten, darunter:
• Appetitverlust
• Ständige Übelkeit
• Gewichtsverlust
• Vermehrtes Erbrechen innerhalb einer 24-Stunden-Periode
• Dehydrierung
• Störung des Wasser-Elektrolyt-Haushalts
• Extreme Müdigkeit
• Benommenheit
Die Symptome von Hyperemesis gravidarum dauern die ersten drei Schwangerschaftsmonate an. Kaum eine Frau leidet während der gesamten Schwangerschaft an den Symptomen.
Ursachen von Hyperemesis gravidarum
Die genaue Ursache für übermäßiges Schwangerschaftserbrechen ist zwar unbekannt, Ärzte konnten jedoch eine Verbindung zur Produktion des Humanen Choriongonadotropin (hCG)-Hormons festmachen.
Die Plazenta stellt dieses Hormon während der Schwangerschaft her, in den ersten Wochen wird es in starkem Ausmaß produziert. Laut der American Pregnancy Association steigt der hCG-Hormonspiegel während der gesamten Schwangerschaft.
Komplikationen im Zusammenhang mit Hyperemesis gravidarum
Einige der mit HG verbundenen Komplikationen sind extreme Beanspruchung aufgrund von Dehydrierung. Wenn bei einer Schwangeren Hyperemesis gravidarum diagnostiziert wird, muss sichergestellt werden, dass sie immer ausreichend trinkt, um diese Komplikationen zu vermeiden.
Frauen, die darunter leiden, erbrechen fünfmal täglich oder häufiger und verlieren etwa 5% ihres Körpergewichts. Hyperemesis gravidarium kann auch die Nieren beeinträchtigen und eine Fehlfunktion verursachen.
Der Körper benötigt Elektrolyte, also Mineralien, um fehlerfrei zu funktionieren. Zu diesen Minteralien zählen unter anderem Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium. Wenn diese Chemikalien im weiblichen Körper unter dem Durchschnittslevel liegen, kann der Blutdruck und viele andere Bereiche des Körpers beeinträchtigt werden.
Einer dieser Bereiche sind die Muskeln. Ein Elektrolyt-Ungleichgewicht kann zu einer Schädigung und Schwächung der Muskeln führen. Das kann insbesondere auf Frauen zutreffen, die aufgrund einer Dehydrierung bettlägerig sind.
Diese Komplikationen wirken äußerst schwerwiegend, können jedoch ärztlich behandelt werden, sodass kein permanenter Schaden entsteht. Wer möglicherweise an Hyperemesis gravidarum leidet, sollte sich so schnell wie möglich an einen Arzt wenden, da übermäßiges Erbrechen auch das Ungeborene im Mutterleib beeinträchtigen kann.
Frühgeburten oder ein geringes Geburtsgewicht sind ein mögliches Resultat und wirken sich eventuell negativ auf die spätere Entwicklung des Kindes aus.
Behandlungsmöglichkeiten
Ärzte erstellen auf Grundlage der Symptome und deren Auswirkungen auf die Gesundheit der Patientin einen passenden Behandlungsplan. Eine erste Empfehlung könnte darin bestehen, Ingwer und Thiamin in den Ernährungsplan zu integrieren.
Bei einigen Frauen ist Ingwer hilfreich, um die Symptome zu lindern und Thiamin, um Erbrechen zu verringern. Zudem könnten kleinere und häufigere Mahlzeiten sowie elektrolytreiche Getränke wirkungsvoll sein.
Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichend sind, können Ärzte auch verschiedene Medikamente wie Antihistaminika verschreiben, die gegen Übelkeit und Erbrechen wirken. Bei anhaltenden Symptomen oder im Fall von Dehydrierung, kann ein Krankenhausaufenthalt erforderlich sein, um Mangelerscheinungen durch eine Infusionstherapie auszugleichen.