Gastautor: Jess Oakes
Etwas, woran ich wirklich glaube, ist, dass jede einzelne Mutter eine gute Freundin braucht, die auch Mutter ist. Eine Frau, mit der sie sprechen und an die sie sich wenden kann, von der sie nicht beurteilt wird, und auf die sie sich verlassen kann, ohne sich dabei ständig in Konkurrenz zu befinden. Du weißt schon, was ich meine – die perfekte „Schwester”, die sich auf jeder Ebene mit dir identifizieren kann.
Aber es gibt da ein Problem. Eine „Mutterfreundin” zu finden, ist gar nicht so einfach.
Es ist eigentlich wirklich schwierig. Eine gute Freundschaft zu finden, die Qualität hat, ist für Frauen generell ziemlich schwer. Wir überanalysieren, werden (ja, ich sag’s hier schon mal) zickig, reagieren auf alles überempfindlich und sorgen uns viel zu sehr darüber, was andere Leute über uns denken. Bringen wir jetzt auch noch Kinder ins Spiel, ist es leicht nachvollziehbar, warum es so schwierig ist, eine gute Freundin zu finden oder auch nur eine lockere Bekanntschaft.
ABER sehnen wir uns nicht danach?! Ich garantiere euch: wäre ich mit euch allen in einem Zimmer, würden 99% von euch die Hände hochheben und JA sagen! Wir brauchen dringend eine Freundin, die auch Mutter ist! Wieso machen wir es uns also so schwierig?
Ich habe mir diese Frage in der letzten Stunde wahrscheinlich 200 Mal gestellt. Wenn wir Freundschaften haben wollen – dauerhafte, hochqualitative Freundschaften – wieso machen wir dies für uns selber fast unmöglich?
Ich nenne dir sechs Ursachen, wieso das so schwer ist und sechs Methoden, um diese Probleme zu lösen.
1 – Beurteilung.
Du kannst nicht sagen, dass du es nicht tust. Ich tue es, du tust es, wir alle tun es. Wir sitzen hier und beurteilen jeden um uns herum aufgrund seines Erziehungsstils, seiner Entscheidungen, seiner Lebensweise, seiner Religion, und seiner Überzeugungen – was auch immer es ist, wir tun es. Es ist kein Wunder, dass wir alle voneinander so eingeschüchtert sind.
Die Lösung –
Also, wie können wir das lösen? EINFACH, HÖR AUF! Im Ernst, hör einfach mit den Beurteilungen auf. Lass deine Gedanken nie dorthin gehen und wenn sie es trotzdem tun, erinnere dich daran, dass jeder in seinen Entscheidungen gänzlich frei ist und leben kann, wie er oder sie es für richtig hält.
2 – Die „ich bin besser als du”- Mentalität.
Kannst du dich an die Szene im Film „Girls Club – Vorsicht bissig!” erinnern, in der sie gerade vom „Burn Book” erfahren haben und es melden müssen? Tiny Fey (Fr. Norbury) sagt, „Ich glaube, dass sie alle mit sich selber ziemlich zufrieden sind”, es stellt sich jedoch heraus, dass es einige Verbrechen, „Mädchen auf Mädchen,” gegeben hat. Genau darüber spreche ich. Wir denken alle, dass wir die Besten sind, was wir tun, am besten ist, dass unsere Kinder am klügsten oder fortgeschrittensten sind und, dass alle anderen alles so tun sollten, wie wir es tun. Das ist aber FALSCH.
Die Lösung –
Wir alle erledigen Dinge auf eine Art und Weise, die für uns am besten passt. Das kann man nur akzeptieren und WEITERMACHEN. Wir denken alle, dass unsere Kinder die entzückendsten, genialsten Kinder auf der Erde sind. Das sollen wir auch, aber diese Tatsache brauchen wir unseren Mitmenschen nicht unter die Nase reiben oder unsere Kinder mit anderen vergleichen.
3 – Überempfindlichkeit.
Das bringt das Frausein einfach mit sich. Ich weine wegen allem, egal ob ich schwanger bin, menstruiere oder nicht, ich liebe einfach das Weinen. Aber das ist in Ordnung. Es passiert uns allen. Problematisch wird es, wenn wir damit anfangen, alles aus dem Zusammenhang zu reißen, wenn wir damit anfangen zu vermuten, dass jeder es auf uns abgesehen hat und uns hasst. Meistens ist das ÜBERHAUPT NICHT der Fall.
Die Lösung –
Erinnere dich daran, dass du niemals jemanden absichtlich verletzten würdest. (Und wenn du das gerne tust, dann ist das eine Lehrstunde für einen anderen Tag.) Das Gleiche gilt für deine Mitmenschen. Sie versuchen nicht dich zu kränken und sie haben es nicht alle auf dich abgesehen. Sie versuchen einfach eine Freundin zu finden und diesen verrückten, wunderschönen Segen, der als Mutterschaft bekannt ist, zu überleben – genau wie du!
4 – Hör damit auf, eine Zicke zu sein.
Ich habe es vorher schon gesagt und ich werde nochmal auf den Film „Girls Club – Vorsicht bissig!” hinweisen. „Ich weiß, dass ich so aussehe wie eine Zicke, aber das ist nur, weil ich mich wie eine Zicke benehme.” Es tut mir leid, aber es ist einfach wahr!! Es gehört zum Mädchensein, nicht zu einer erwachsenen Frau. Es gibt keinen einzigen Grund, warum du dich so benehmen musst.
Die Lösung –
Augenöffner, WERDE ERWARCHSEN. Du wirst keine Freunde gewinnen, indem du über Andere schlecht redest und über sie spottest, damit hat es sich.
5 – Ich bin zu beschäftigt.
Das kannst du nochmal sagen! Ich verstehe es. Ich arbeite mehr als Vollzeit, sorge für meine Tochter und bin zwischendrin auch Ehefrau. Ich bin immer beschäftigt, aber ist das eine legitime Ausrede oder ein Grund, das, was ich will, immer weiter wegzuschieben?
Die Lösung –
Wenn du Zeit hast, eine Reality-Sendung anzusehen oder sogar hier zu lesen, dann hast du auch Zeit, Freundinnen zu suchen. Hör damit auf zu sagen, dass du zu beschäftigt bist.
6 – Beklemmung oder Schüchternheit.
Ja, das sind echte Gründe und der Versuch, mit anderen Leuten zu reden, kann wirklich einschüchternd sein! Ich kenne die Geschichte von zwei Frauen, die jede Woche nebeneinander in der Kirche sitzen und anschließend den Gottesienst verlassen, ohne sich jemals miteinander zu unterhalten oder Freunde zu werden. Das ist beschissen, aber warum tun wir das?
Die Lösung –
Bring den Mut auf! Lass eine Freundschaft nicht an dir vorbeiziehen, ich kann nämlich garantieren, dass die andere Person genau wie du jemanden haben will, mit dem sie reden, sich identifizieren und an schwierigen Tagen einfach ausweinen kann.
Und ich lasse dir einfach dieses Zitat hier, “Ich wünschte, wir könnten uns alle wieder wie in der Grundschule verstehen. Ich wünschte, dass ich einfach einen Kuchen backen könnte, der aus Regenbögen und Gelächter besteht, und jeder, der davon essen würde, wäre glücklich…”
Jess Oakes ist Autorin und Gründerin von Positively Oakes, normalerweise sieht man sie hinter ihrem Kleinkind herjagen. Sehr wahrscheinlich mit einer Cola in der Hand.