Einige medizinische Experten sind der Ansicht, dass eine Nahrungsergänzung, die auch als Folsäure bekannt ist, eine bedeutende Rolle bei der Prävention schwerer Geburtsfehler spielen kann.
Es wird angenommen, dass dieses Mitglied der B-Vitamin-Familie (häufig auch mit NRD abgekürzt) Vorfälle von Neuralrohrdefekten einschränkt und/oder verhindert. Im Folgenden sollen die bestimmten Formen des Neuralrohrdefektes, seine Ursachen sowie die entsprechende Vorbeugung diskutiert werden.
Was versteht man unter Neuralrohrdefekt?
Neuralrohrdefekte sind Erkrankungen, die im Gehirn, der Wirbelsäule oder in anderen Teilen des Nervensystems eines ungeborenen Kindes auftreten. In der Regel beginnen diese Anomalien nicht später als etwa einen Monat nach Auftreten der Schwangerschaft. NRD werden so genannt, weil der Schaden, der letztlich entsteht, im sogenannten Neuralrohr beginnt, einer Struktur, die in einem Fötus formuliert wird und sich schließlich in Gehirn, Wirbelsäule, Rückgrat und andere Strukturen des Neugeborenen verwandelt.
Geburtsfehler treten auf, wenn dieser Durchgang in irgendeinem Stadium seiner Entwicklung nicht richtig schließt. Solch ein Missgeschick führt zur Erzeugung eines Loches an irgendeinem Punkt entlang der Struktur. Der genaue Ort der Abnormalität bestimmt, welcher Körperbereich beeinträchtigt wird. Neuroalrohrdefekte sind besonders besorgniserregend, da sie oft so früh in der Schwangerschaft auftreten, dass Frauen wahrscheinlich keine Symptome erleben oder nicht wissen, dass sich ein solch ernstes Problem bei ihrem ungeborenen Kind entwickelt. In den meisten Fällen können diese Defekte nur durch diagnostische Tests wie Amniozentese und Ultraschall entdeckt werden.
Arten von Neuralrohrdefekten
Es gibt verschiedene Arten von Neuralrohrdefekten. Am häufigsten tritt Spina bifida auf. Darunter versteht man eine angeborene Fehlbildung der Wirbelsäule und des Rückenmarks. Dieser Zustand kann bei erkrankten Personen zahlreiche gesundheitliche Probleme wie Geh- und Bewegungsstörungen, Schwierigkeiten, Blase und Darm zu kontrollieren sowie Entwicklungsstörungen verursachen.
Andere Neuralrohrdefekte umfassen:
Anenzephalie
Bei der Anenzephalie schliesst sich das obere Ende des Neuralrohrs nicht. Dieser Zustand führt zu schweren Hirnschäden. Babys, die mit dieser Krankheit geboren werden, sind oft taub, blind, unempfindlich gegen Schmerz und überleben meist nur wenige Stunden oder Tage.
Enzephalozele
Bei Säuglingen, die mit dieser Störung geboren werden, ragen Teile des Gehirns durch den Schädel. Die daraus resultierenden langfristigen Gesundheitsprobleme können Lähmungen, Entwicklungsstörungen, Gesichtsdeformitäten und Sehprobleme umfassen. Diese Fehlbildung kommt jedoch sehr selten vor.
Enzephalitis
Diese Form des Neuroalrohrdefekts führt dazu, dass der Kopf und die Wirbelsäule des Säuglings stark gebogen werden. In den meisten Fällen sterben die behinderten Babys kurz nach ihrer Geburt.
Wodurch wird ein Neuralrohrdefekt verursacht?
Wissenschaftliche Forscher glauben, dass Neuralrohrdefekte als Folge einer Kombination genetischer und umweltbedingter Faktoren auftreten, die von Anomalien in der DNA der Mutter und des Kindes bis hin zu weniger komplexen, leichter lösbaren Faktoren reichen, wie spezielle Medikamente, die die werdende Mutter während ihrer Schwangerschaft einnimmt. Da es sich bei diesen Defekten oft um stille, aber potentiell tödliche Krankheiten handelt, ist Prävention der Schlüssel.
Welche Rolle spielt Folsäure bei der Prävention?
Wissenschaftler und Ärzte können keinen spezifischen Stoffwechselprozess bestimmen, der die Ernährung für die Prävention von Neuralrohrdefekten entscheidend macht. Die Mehrheit der Mediziner glaubt jedoch, dass der Schlüssel zur Wirksamkeit des Nährstoffelements in seiner Fähigkeit, Zellwachstum und Gewebeentwicklung zu fördern, liegen könnte.
Ärzte empfehlen, dass Frauen sowohl vor als auch während der Schwangerschaft durch Ernährung und Multivitaminpräparate erhöhte Mengen an Folsäure aufnehmen. Glücklicherweise ist das Vitamin in einer Reihe verschiedener Lebensmittel enthalten. Dazu zählen Brot, Reis, Müsli, Nudeln, grünes Blattgemüse, Bohnen, Spargel, Zitrusfrüchte, Erdnüsse und Orangensaft.