Rheumatische Erkrankungen beziehen sich auf eine Gruppe von Erkrankungen, die Gelenke, Muskeln und Knochen betreffen. Sie können Schmerzen, Steifheit und Schwellungen in den betroffenen Bereichen verursachen und Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Arthrose und Lupus umfassen.
In der Vergangenheit wurde Frauen mit rheumatischen Erkrankungen aufgrund möglicher Risiken von einer Schwangerschaft meist abgeraten. Dank der Fortschritte in der medizinischen Versorgung und aufgrund engmaschiger Überwachung können Frauen mit rheumatischen Erkrankungen heute jedoch sicher ein Baby bekommen. Abgesehen davon gibt es einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können, wenn Sie schwanger sind und von einer rheumatischen Erkrankung betroffen sind, damit Sie und Ihr Baby keine gesundheitlichen Probleme erleiden.
Pflegen Sie eine gute Kommunikation mit Ihrem Gesundheitsteam
Ihr medizinisches Team sollte idealerweise Ihren Hausarzt, Gynäkologen und einen Rheumatologen umfassen. Gemeinsam können sie daran arbeiten, Ihre rheumatische Erkrankung und den Schwangerschaftsverlauf zu überwachen, um sicherzustellen, dass Sie die bestmögliche Versorgung erhalten und potenzielle Gesundheitsrisiken vermeiden, wenn der Entbindungstag näher rückt.
Überprüfen Sie Ihre Medikamente
Einige Medikamente zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen können dem Baby schaden, daher ist es wichtig, ein Präparat zu wählen, das in der Schwangerschaft sicher angewendet werden kann.
Ihr medizinisches Team sollte frühzeitig darüber informiert werden, welche Medikamente Sie einnehmen, um zu überprüfen, wie sich diese auf die Schwangerschaft auswirken, und gegebenenfalls ein alternatives Präparat oder andere Ansätze wählen, um Ihre Beschwerden zu lindern.
Sorgen Sie für einen gesunden Lebensstil
Das ist oft leichter gesagt als getan, aber es ist essentiell, dass Sie sich gesund ernähren, regelmäßig Sport treiben und für Ruhezeiten sorgen. Dies gilt für alle werdenden Mütter, ist jedoch besonders wichtig für Frauen mit rheumatischen Erkrankungen, da eine Schwangerschaft manchmal die Immunantwort verschlechtert.
Auswirkungen der Schwangerschaft auf rheumatische Erkrankungen
Wenn es um den Einfluss einer Schwangerschaft auf rheumatische Erkrankungen und ihre Symptome geht, kann es zu einer Reihe von Veränderungen kommen. Einige Frauen stellen möglicherweise fest, dass sich ihre Beschwerden während der Schwangerschaft verbessern, während andere eine Verschlechterung der Symptome erfahren.
Solche Veränderungen sind in der Regel vorübergehend und verschwinden nach der Entbindung, in einigen Fällen kann eine Schwangerschaft jedoch einen Krankheitsrückfall auslösen. Dies tritt eher bei Frauen mit rheumatischen Erkrankungen wie Lupus oder rheumatoider Arthritis auf.
Mögliche Risiken
Wie bereits erwähnt, wurde Frauen mit rheumatischen Erkrankungen in der Vergangenheit oft aufgrund der damit verbundenen Risiken von einer Schwangerschaft abgeraten. Obwohl der medizinische Fortschritt eine gesunde und sichere Schwangerschaft ermöglicht hat, ist es dennoch wichtig, die erhöhten Risiken zu kennen, um sicherzustellen, dass Sie in diesen neun Monaten so gesund wie möglich bleiben. Einige der zusätzlichen Risiken, die mit rheumatischen Erkrankungen während der Schwangerschaft verbunden sind, umfassen die folgenden:
- Frühgeburt: Dabei handelt es sich um Babys, die vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren werden, und häufiger bei Frauen mit rheumatischen Erkrankungen wie Lupus oder rheumatoider Arthritis auftreten. Andere potenzielle Komplikationen sind ein niedriges Geburtsgewicht, Präeklampsie und Totgeburten. Diese Risiken können jedoch durch eine sorgfältige Überwachung durch Mediziner und gegebenenfalls durch ein frühzeitiges Eingreifen minimiert werden.
- Fehlgeburt: Die Gefahr einer Fehlgeburt vor der 20. Schwangerschaftswoche ist bei Frauen mit rheumatischen Erkrankungen größer, als bei Frauen ohne Erkrankung. Obwohl der genaue Grund dafür unbekannt ist, wird angenommen, dass eine durch die Krankheit verursachte Entzündung eine Rolle spielen könnte.
- Hoher Blutdruck: Dieser tritt eher bei Frauen mit rheumatischen Erkrankungen wie Lupus oder rheumatoider Arthritis auf. Darüber hinaus ist das zusätzliche Risiko einer Präeklampsie eine schwerwiegende Komplikation, die zu Bluthochdruck und Organschäden führen kann, und unbehandelt sowohl für die Mutter als auch für das Baby lebensbedrohlich sein kann.
- Schwangerschaftsdiabetes: Dies ist eine Art von Diabetes, der während der Schwangerschaft entsteht, und Frauen mit rheumatischen Erkrankungen entwickeln aufgrund der durch die Krankheit verursachten Entzündungen häufiger Gestationsdiabetes.
Umgang mit rheumatischen Erkrankungen während der Schwangerschaft
Der beste Weg, um rheumatische Erkrankungen während der Schwangerschaft zu behandeln, ist die enge Zusammenarbeit mit einem professionellen Ärzteteam, das Ihnen zeigt, wie Sie Ihre Symptome während der Schwangerschaft und nach der Geburt behandeln können. Darüber hinaus ist es wichtig, Ihre Symptome im Auge zu behalten und die verschriebenen Medikamente wie empfohlen einzunehmen.
Wenn es um die entsprechenden Arzneien geht, wird Sie Ihr medizinisches Team über die besten Optionen in der Schwangerschaft beraten. Auch wenn Sie eventuell einige Präparate absetzen müsen, gibt es auch Medikamente, die während der Schwangerschaft und Stillzeit als allgemein sicher gelten. Wichtig ist, dass Sie immer zuerst Ihren Arzt fragen, bevor sie ein Präparat einsetzen!
- Hydroxychloroquin: Dies ist ein Präparat zur Behandlung von Lupus und rheumatoider Arthritis, und gilt als sicher während der Schwangerschaft und Stillzeit.
- Kortikosteroide: Medikamente zur Behandlung von Lupus, rheumatoider Arthritis und anderen entzündlichen Erkrankungen. Diese gelten im Allgemeinen als unbedenklich während der Schwangerschaft, sollten jedoch in der geringstmöglichen Dosis über die kürzestmögliche Zeit angewendet werden. Kortikosteroide sollten während der Stillzeit nicht angewendet werden.
- Anti-TNF-Mittel: Dabei handelt es sich um Medikamente zur Behandlung von rheumatoider Arthritis. Ähnlich wie Kortikosteroide gelten diese Anti-TNF-Mittel im Allgemeinen während der Schwangerschaft als sicher, sollten jedoch in der geringstmöglichen Dosis über einen möglichst kurzen Zeitraum eingesetzt werden. Anti-TNF-Mittel sollten während der Stillzeit nicht verwendet werden.