Neue Forschungen legen nahe, dass COVID-19-Impfstoffe auch bei schwangeren Frauen eingesetzt werden können. Diese Ergebnisse, die durch ausführliche Studien über die Funktionsweise von Anti-SARS-CoV-2-Impfungen und wissenschaftliche Debatten entstanden sind, deuten an, dass auch schwangere Frauen von Impfungen profitieren, und weder für die Mutter noch das ungeborene Kind ein Risiko darstellen. Diese Erkenntnisse wurden von medizinischen Experten und Organisationen in den Vereinigten Staaten verlautbart.
Warum eine Impfung während der Schwangerschaft sinnvoll sein kann
Die Ergebnisse, die sowohl von der Regierung der USA, und medizinischen Fachleuten, wie beispielsweise dem amerikanischen Geburtsmediziner- und Gynäkologenverband bestätigt werden, besagen, dass es keinerlei Anzeichen dafür gebe, dass schwangere Frauen durch eine Covid-19-Impfung einem höheren Risiko ausgesetzt seien. Mit fortschreitenden Bemühungen, Impfstoffe für die Bevölkerung zugänglich zu machen, zeigen sich allgemein nur bei sehr wenigen Menschen negative Reaktionen auf den Impfstoff, und selbst wenn, geht man davon aus, dass etwaige Nebenwirkungen die Schwangerschaft nicht beeinträchtigen.
Es sind weitere, genauere Studien im Gange, doch klar ist, dass eine Infektion mit SARS-CoV-2 und dessen Auswirkungen auf die Schwangerschaft, ein Risiko für werdende Mütter darstellt. Eine Ansteckung mit Covid-19 kann viele lebenswichtige Funktionen beeinträchtigen, u.a. die Herz- und Lungenfunktion. Vor allem werdende Mütter, deren Herz und Lungen ohnehin starken Belastungen ausgesetzt sind, sollten sich vor einer Infektion bestmöglich schützen, um mit COVID-19 verbundene Komplikationen zu verhindern. Daher sprechen sich diverse Experten für eine Impfung aus.
Dieses Ergebnis wurde von der Regierung der Vereinigten Staaten und entsprechenden medizinischen Fachleuten verlautbart, und die Weltgesundheitsorganisation klärt darüber auf, dass „angesichts dessen, was bislang über diese Art von Impfstoff bekannt ist, es keinen triftigen Grund zur Annahme gebe, dass dessen Risiken schwerer wiegen als der Nutzen für Schwangere“. Zudem gehen viele amerikanischen Ärzte davon aus, dass laut vorliegender Beweislage und anhand der Funktionsweise der Impstoffe von Moderna und Pfizer kein Risiko für Schwangere bestehe. Stattdessen verweisen sie auf das Risiko, welche eine Infektion mit COVID-19 für Schwangere bedeutet. Da es unter Umständen zu ernsthaften gesundheitlichen Komplikationen für Mutter und Kind kommen könne, ist für viele Experten eine Impfung in der Schwangerschaft ratsam.
Ergebnisse zu COVID-19-Impfstoffen und Schwangerschaft
Um zu verstehen, inwiefern Anti-SARS-CoV-2-Impfstoffe für schwangere Frauen unbedenklich sind, muss erläutert werden, wie diese funktionieren.
Beide Impfstoffe wirken jeweils unterschiedlich. Bei dem Impfstoff von Pfizer handelt es sich um ein mRNA-Molekül, ein sogenanntes Botenmolekül. Dieses Molekül wird der geimpften Person in zwei Dosen verabreicht, wo es sich mit körpereigenen Zellen verbindet und Informationen zum Bau von „Spike-Proteinen“ weitergibt. Diese Proteine werden dann vom Körper verwendet, um mehr Proteine und andere Zellen zu schaffen, die den Impfling bei Kontakt mit COVID-19 schützen. Der Impfstoff von Moderna funktioniert ähnlich. Es ist wichtig, festzuhalten, dass sich die Auswirkungen des Impfstoffes relativ isoliert auf die spezifischen Gensequenzen von COVID-19 beschränken. Das heißt, dass andere Körperfunktionen vom Impfstoff kaum betroffen sind.
Zudem ist bekannt, dass der Impfstoff keinerlei Lebendviren enthält und abgebaut wird, noch bevor er sich von der Einstichstelle weiter entfernen kann. Neueste Studien deuten darauf hin, dass die Antikörper auch in der Lage sind, über den Mutterkuchen zu wandern, und so auch das Baby gegen das Coronavirus immun zu machen.
Die Impfstoffe von Moderna und Pfizer sind zwar erst in der dritten Testphase und werden zunehmend ausgeliefert, doch wurden bislang, was die Auswirkungen auf Schwangere betrifft, aufgrund von Verboten, Schwangere in klinische Testreihen aufzunehmen, keine spezifischen Studien zu den Impfstoffen an werdenden Müttern durchgeführt. Die Impfstoffhersteller planen, diese klinischen Versuche später nachzuholen, sind jedoch derzeit eher darauf konzentriert, die ersten Phase-3-Versuche und die Auslieferung des Impfstoffs fortzuführen. Anhand der derzeitigen Ergebnisse und bekannten Risiken von COVID-19, gibt es Empfehlungen für Impfungen während der Schwangerschaft.
Wofür das Ergebnis nicht gilt
Der neue Impfstoff von Johnson & Johnson funktioniert anders als die Impfstoffe von Moderna und Pfizer. Zu jenem Zeitpunkt, als der Artikel verfasst wurde, wurde in den Vereinigten Staaten noch keine Notzulassung erteilt. Entsprechend liegen keine Daten darüber vor, wie er sich auf Schwangere auswirkt. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) erwartet in Kürze einen Zulassungsantrag des US-Konzerns Johnson & Johnson für dessen Impfstoffkandidaten.
Wenn es um COVID-19-Impfungen in der Schwangergeht geht, gibt es online auch viele Falschmeldungen. Diese behaupten etwa, dass sich durch eine Covid-19-Impfung Antikörper gegen das Spike-Protein bilden würden, die auf Proteine abzielen, die sich in der Plazenta Schwangerer bilden. Es kann nicht oft genug wiederholt werden, dass dieses Gerücht falsch ist, und sich die Struktur des Spike-Proteins dieses Virus erheblich von in der Plazenta vorhandenen Proteinen unterscheidet.
Corona-Impfung in der Schwangerschaft: Ja oder nein?
Auch wenn sich viele Experten für eine Anti-SARS-CoV-2-Impfung in der Schwangerschaft aussprechen, besteht im Moment in europäischen Ländern wie Deutschland und Östereich noch keine allgemeine Impfempfehlung gegen COVID-19 bei Schwangeren und Stillenden. Schwangere, die einer Hochrisikogruppe angehören, sollten gemeinsam mit dem Arzt abwägen, ob eine Impfung in Frage kommt, oder nicht. Auch wenn vorläufige Untersuchungen ergeben haben, dass eine Impfung während der Schwangerschaft als sicher gilt, gibt es unterschiedliche Ansichten. Viele Expertenmeinungen tendieren jedoch in die Richtung, dass eine Impfung gegen COVID-19 auch in Schwangerschaft und Stillzeit in Zukunft möglich und sinnvoll ist.