Während der Schwangerschaft können Schmerzen an den runden Mutterbändern (Ligamentum teres uteri) zu einer großen Belastung werden. Aber wie kommt es überhaupt dazu?
Allgemeines zu Mutterbandschmerzen
Die Mutterbänder sind Körperstrukturen, die sich innerhalb der Beckenregion befinden, und mit dem Uterus verbunden sind. Sie sorgen dafür, dass die Gebärmutter an Ort und Stelle bleibt. Dabei handelt es sich normalerweise um sehr dickes und festes Bindegewebe. Aufgrund von Verletzungen oder Druck auf Unterleib und Intimbereich können diese Bänder jedoch nachlassen, und sich überdehnen. Nimmt die Dehnung überhand, entstehen wiederum Schmerzen.
Körperliche Symptome
Das wohl deutlichste Symptom sind Schmerzen, die normalerweise im unteren Magen und der Leistengegend auftreten. Die Beschwerden variieren, je nachdem, wie stark die Mutterbänder überdehnt sind. Darüber hinaus können sich die Schmerzen durch Sport, Niesen, Husten, Lachen, zu schnelles Aufstehen oder sonstige heftige, plötzliche Bewegungen weiter verschlimmern.
Warum eine Schwangerschaft das Problem verkomplizieren kann
In den meisten Fällen sind Mutterbandschmerzen ein Resultat der Schwangerschaft. Je mehr das Baby heranwächst, und der Bauch sich dehnt, desto stärkerer Druck wird auf das runde Mutterband ausgeübt. Oft kommt es frühestens im zweiten Trimester zu diesem Leiden.
Wann zum Arzt?
Mutterbandschmerzen sind während der Schwangerschaft keine Seltenheit. Die Beschwerden treten normalerweise in kurzen Schüben auf, und stellen meist keinen Grund zur Beunruhigung dar. Betroffene Frauen sollten jedoch ärztliche Hilfe suchen, wenn es zu schwerwiegenderen Symptomen wie langanhaltenden, heftigen Schmerzen, erhöhter Körpertemperatur, Gehstörungen, Problemen bei alltäglichen Bewegungen, Schmerzen beim Wasserlassen oder Schüttelfrost kommt.
Diese Symptome deuten auf das Vorliegen eines Leistenbruchs, einer Blinddarmentzündung, Infektionen des Verdauungs- oder Harntrakts oder Komplikationen wie eine Ablösung der Plazenta oder vorzeitige Wehen hin.
Potentielle Behandlungsmethoden
Es sollte festgehalten werden, dass Schmerzen an den runden Mutterbändern meist nur leicht und kurzfristig ausfallen. Stärkere bis heftige Beschwerden erfordern jedoch in der Regel eine Behandlung. Zu den möglichen Therapiemaßnahmen zählen:
Medikamente
Werden die Beschwerden heftiger oder häufiger, können rezeptfreie Schmerzmittel Linderung verschaffen. Es ist jedoch wichtig, einen Arzt zu konsultieren, bevor irgendwelche Arzneien eingenommen werden, um sicherzustellen, dass diese unbedenklich für das Baby sind.
Ruckartige Bewegungen vermeiden
Das ist zwar nicht immer möglich, doch ruckartige und plötzliche Bewegungen aller Art können Schmerzen auslösen oder verschlimmern. Daher sollten schwangere Frauen vorsichtig beim Aufstehen und Hinsetzen sein.
Auf Wärme setzen
Manchmal können die Beschwerden durch Wärme gelindert werden. Dazu kann ein spezielles Wärmekissen auf die betroffenen Körperbereiche gelegt werden.
Sport
Laut Ärzten und Fitnessexperten können bestimmte Bauchübungen zu einer Verbesserung der Beschwerden führen. Betroffene Frauen sollten sich jedoch ärztlich beraten lassen, um einen Trainingsplan zu erstellen, der sowohl für sie selbst als auch für das Baby ungefährlich ist.
Mögliche Vorsorgemaßnahmen
Mediziner gehen davon aus, dass sich Mutterbandschmerzen durch simples Dehnen vorbeugen lassen. Einige Dehnübungen können auch dazu beitragen, dass der Körper ein Hormon namens Relaxin ausschüttet, das dafür bekannt ist, das Bindegewebe geschmeidig zu halten und zu beruhigen, sowie die reproduktiven Organe zu stärken.
Schwangere sollten alle Übungen jedoch mit großer Vorsicht ausüben. Wichtig ist, auf bequeme Kleidung zu achten, keine Dehnübungen unter extremer Hitze oder starker Luftfeuchtigkeit zu praktizieren, und ausreichend Wasser vor und nach dem Sport zu trinken. Zudem sollte sichergestellt werden, dass die Bewegungen langsam und richtig ausgeübt werden, die Dehnung sollte etwa 10 bis 30 Sekunden gehalten werden. Wenn Schmerzen oder Beschwerden auftreten, sollte die Übung umgehend beendet werden.