
Eine Schwangerschaft zu Weihnachten kann wunderschön, aber auch anstrengend sein – besonders im dritten Trimester oder wenn Reisen und Familienfeiern dazukommen. Damit Sie die Feiertage entspannt genießen können, lohnt es sich, bewusst auf den Körper zu hören und die Zeit stressfrei zu gestalten. Im späten Schwangerschaftsverlauf ist der Bauch oft schon groß, der Schlaf unruhiger und der Kreislauf empfindlicher. Deshalb sind regelmäßige Pausen, viel Wasser und frische Luft besonders wichtig. Auch wenn es überall warm und gemütlich ist, sollten Sie Überhitzung vermeiden und sich zwischendurch hinsetzen oder hinlegen, wenn der Rücken oder der Kreislauf sich melden.
Tipps für die Weihnachtszeit
Wenn Reisen anstehen, ist es hilfreich, gut vorbereitet zu sein: Im Auto sind häufige Pausen, ein bequemes Sitzkissen und ausreichend Getränke sinnvoll; in der Bahn sollten Sie frühzeitig Plätze reservieren, um Gedränge zu vermeiden; und beim Fliegen ist eine vorherige Rücksprache mit dem Arzt ratsam, da viele Airlines ab dem späten dritten Trimester bestimmte Vorgaben haben. Egal welches Verkehrsmittel – Bewegung zwischendurch, lockere Kleidung und eine kleine Notfalltasche mit Mutter-Kind-Pass, Snacks und Wasser machen alles leichter. Hier ein paar hilfreiche Tipps, damit Sie die Feiertage entspannt und sicher genießen können:
Planen Sie bewusst Pausen ein
Feiertage können stressig und turbulent sein – gönnen Sie sich regelmäßig Ruhepausen, legen Sie Füße hoch und hören Sie auf Ihren Körper. Müdigkeit ist in der Schwangerschaft völlig normal.
Achten Sie auf verträgliches Essen
Viele Weihnachtsklassiker sind völlig okay, aber einige sollten Sie vermeiden oder bewusst auswählen:
- Fleisch und Fisch sollten immer gründlich durchgegart werden.
- Seien Sie vorsichtig mit Rohmilchkäse, Tiramisu mit rohen Eiern oder Sushi.
- Vermeiden Sie Alkohol – er kann auch in Punsch oder Desserts versteckt sein.
- Wählen Sie an Buffets frisch zubereitete Speisen.
Bequeme Kleidung statt Druck
Ein gemütliches, weihnachtliches Outfit, das nicht einengt, macht das Fest deutlich angenehmer – besonders nach dem Essen oder wenn der Bauch schon groß ist.
Stress reduzieren
Sie müssen nicht alles perfekt machen: Delegieren Sie Aufgaben, kaufen Sie Geschenke rechtzeitig oder online und sagen Sie Nein, wenn Sie zu viele (unnötige) Termine haben.
Viel trinken und frische Luft
Heizungen trocknen die Luft aus – ausreichend trinken hilft gegen Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme. Ein Spaziergang nach dem Essen kann Wunder bewirken.
Auf den Kreislauf achten
Lange Stehzeiten beim Kochen, heißes Duschen oder überfüllte Räume können den Kreislauf belasten. Setzen Sie sich zwischendurch hin, atmen Sie tief durch und vermeiden Sie Überhitzung.
Vorsicht bei Schnee und Glätte
Im Winter steigt die Sturzgefahr – rutschfeste Schuhe und gutes Licht sind wichtig, besonders bei fortgeschrittener Schwangerschaft.
Erwartungen loslassen
Viele werdende Mamas fühlen sich zu den Feiertagen emotionaler. Erlauben Sie es sich, es ruhiger anzugehen, und gestalten Sie das Fest, wie es für Sie passt.
Kleine Erinnerungen schaffen
Ein Ultraschallbild in die Weihnachtskarte, ein Foto mit Babybauch oder ein kleines Ritual machen die Zeit besonders schön.
Weihnachtsbaum schmücken
Einen Weihnachtsbaum in der Schwangerschaft zu schmücken ist grundsätzlich völlig unproblematisch – mit ein paar einfachen Vorsichtsmaßnahmen wird es sogar richtig gemütlich und stressfrei.

Wenn der Bauch schon größer ist, sollten Sie darauf achten, nicht zu hoch zu klettern. Stehleitern oder wackelige Hocker sind riskant, weil sich Gleichgewicht und Schwerpunkt in der Schwangerschaft verändern. Lassen Sie höher gelegene Äste lieber von jemand anderem in der Familie übernehmen und konzentrieren Sie sich lieber auf die Bereiche, die Sie bequem erreichen.
Achten Sie außerdem darauf, nichts Schweres zu heben. Ein großer Christbaum kann sperrig und überraschend schwer sein, daher ist es sinnvoll, sich beim Aufstellen helfen zu lassen. Das Schmücken selbst ist leicht, aber das Tragen und Einsetzen des Baums kann den Rücken belasten. Wenn echte Kerzen zum Einsatz kommen, ist es wichtig, besonders vorsichtig zu sein – allerdings greifen die meisten heute ohnehin zu LED-Lichterketten, die sicherer sind, weniger Wärme erzeugen und keine Brandgefahr darstellen.
Beim Schmücken mit Glaskugeln lohnt es sich, langsam und vorsichtig zu arbeiten – wenn eine Kugel fällt und zerbricht, sollten Sie den Boden nicht selbst barfuß oder mit bloßen Händen reinigen. Idealerweise übernimmt das jemand für Sie..
Falls Sie empfindlich auf Düfte reagieren (was in der Schwangerschaft häufiger vorkommt), kann ein intensiver Baumgeruch, Harz oder Raumspray Kopfschmerzen oder Übelkeit auslösen. In diesem Fall hilft es, den Baum zunächst etwas auslüften zu lassen oder künstliche Düfte zu vermeiden.
Essenstipps für die Festtage
Sie müssen auf leckere Mahlzeiten nicht verzichten, sollten jedoch auf bestimmte Sachen achten, um kein gesundheitliches Risiko einzugehen.
Gut durchgegart statt halb roh
Achten Sie besonders bei Fleisch und Geflügel darauf, dass es richtig durchgegart ist – also kein rosa Fleisch, kein blutiger Braten, keine leicht angegart aussehenden Stücke. Gleiches gilt für Fisch: Sushi, Räucherlachs oder roher Fisch sind tabu, aber gut gebratener oder gedämpfter Fisch ist okay.
Vorsicht bei Käse und Milchprodukten
Rohmilchkäse und Weichkäse aus Rohmilch (z. B. Brie, Camembert, manche Bergkäsearten) können Listerien enthalten. Erlaubt sind:
- Hartkäse,
- pasteurisierter Weichkäse
- und alles, was gründlich erhitzt wurde (z. B. Gratin).
Keine rohen Eier
Manche Weihnachtsspeisen enthalten rohe Eier, z. B. Tiramisu, selbst gemachte Mayonnaise, Zabaione oder manche Cremes. Frage Sie im Zweifel nach, um welche Inhaltsstoffe es sich genau handelt, und greifen Sie auf Alternativen zurück.
Alkoholfrei genießen
Alkohol ist in der Schwangerschaft tabu – auch geringer oder „verkochter“ Anteil ist nicht ideal. Denken Sie daran, dass Punsch, Desserts, Soßen oder Rotkohl oft Alkohol enthalten können. Es gibt mittlerweile viele leckere alkoholfreie Variationen (z. B. alkoholfreier Früchtepunsch, alkoholfreier Sekt).
Vorsicht bei Buffet und Resten
Bei Buffets ist es besser, frische, heiße Speisen zu wählen. Kalte Gerichte, die länger stehen, können ein Risiko für Keime darstellen. Auch Reste sollten binnen eines Tages gut durchgegart aufgewärmt werden.
Salz & Gewürze dem Wohlbefinden anpassen
Weihnachtsessen ist oft sehr salzig und fettig – was in der Schwangerschaft zu Wassereinlagerungen oder Sodbrennen führen kann. Essen Sie langsam, trinken Sie genug und wählen Sie lieber kleinere Portionen, um Beschwerden zu vermeiden.
Sodbrennen vorbeugen
Wenn Sie im dritten Trimester sind, ist Sodbrennen ein häufiges Problem. Hilfreich sind kleine, häufigere Mahlzeiten, aufrechte Haltung nach dem Essen und milde statt sehr fettiger oder würziger Speisen.
Genug trinken – gerade in warmen Räumen
Heizungsluft trocknet aus, und viele vergessen zwischen all den Festlichkeiten auf ausreichend Flüssigkeit. Wasser, Tee und alkoholfreie Getränke halten den Kreislauf stabil und regen die Verdauung an.
Hören Sie auf Ihren Körper
Wenn Ihnen etwas nicht bekommt oder Sie sich nach einem bestimmten Essen sehnen, ist das völlig okay. Die Feiertage sollen angenehm sein – Sie müssen keine riesigen Portionen essen oder „allen zuliebe“ alles probieren.
Wenn Sie sich unsicher sind, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Sowohl bei Ernährungsfragen sowie bei anderen Anliegen, die die Schwangerschaft betreffen, ist ein geschulter Mediziner der erste Ansprechpartner.


