Eine relativ häufige psychische Störung, die als Zwangsstörung bekannt ist, kann einen Zustand auslösen, der auch als Schwangerschaftsparanoia bekannt ist, und der werdende Mütter stark beeinträchtigt. Eine Zwangsstörung ist dadurch gekennzeichnet, dass Betroffene von Ängsten getrieben werden, die dazu führen, dass sie immer wieder die gleiche Aktivität ausführen und/oder wiederholt dieselben Gedanken denken, und zwar in jenem verstärkten Ausmaß, in dem diese massiv in ihr tägliches Leben eingreifen.
Was versteht man unter Schwangerschaftsparanoia?
Es ist normal, dass werdende Mütter ein gewisses Maß an Besorgnis verspüren, wenn es um das Wohlergehen und die Gesundheit ihres ungeborenen Kindes geht. Schwangerschaftsparanoia entsteht dann, wenn die Frau anfängt, irrationale Gedanken oder Ängste zu entwickeln, wie zum Beispiel die Vorstellung, dass ihr Kind krank ist, obwohl Untersuchungen eindeutig ergeben haben, dass dies nicht der Fall ist.
Wodurch wird dieses Phänomen ausgelöst?
Wissenschaftliche Untersuchungen werden noch durchgeführt, um genau festzumachen, wodurch Schwangerschaftsparanoia entsteht. Einige medizinische Experten vermuten, dass dieser Zustand Folge der hormonellen Veränderungen ist, die Frauen während der Schwangerschaft durchmachen. Andere wiederum haben bereits früher obsessive Tendenzen erkannt, und festgestellt, dass sich diese durch die Schwangerschaft verschlimmerten.
Welche Symptome zeigen sich bei Schwangerschaftsparanoia?
Manifestationen von Schwangerschaftsparanoia und der Grad der Schwere können von Frau zu Frau variieren. Der Zustand kann sich zunächst durch bekannte Depressionen und Angstsymptome wie Hoffnungslosigkeit, Traurigkeit, Schlafstörungen sowie Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen, Appetitveränderungen und Müdigkeit äußern. Diese Symptome können jedoch häufig von obsessiven Tendenzen begleitet werden, wie zum Beispiel dem Nicht-Vertrauen auf positive Testergebnisse, die von einem Arzt bestätigt wurden oder sogar das Infragestellen der Absichten geliebter Menschen, die versuchen, physische und/oder emotionale Unterstützung zu leisten.
Wie wirkt sich dieser Zustand auf Mutter und Kind aus?
Mediziner empfehlen Frauen, die Symptome einer Zwangsstörung oder eine andere psychische Störung erleben, die Hilfe eines Arztes oder Psychiaters in Anspruch zu nehmen, sobald der Zustand offensichtlich wird. Ein nicht diagnostiziertes psychologisches Problem wie eine Zwangsstörung, hat das Potential, sowohl die Gesundheit der Mutter als auch jene des ungeborenen Kindes negativ zu beeinflussen. So kann das Baby etwa zu früh zur Welt kommen oder ein niedriges Geburtsgewicht haben. Zudem kann das Kind Entwicklungsstörungen erleiden und mit zunehmendem Alter selbst psychische Probleme entwickeln. Bei der werdenden Mutter steigt wiederum das Risiko für Präeklampsie (Bluthochdruck, der durch die Schwangerschaft ausgelöst wird), während sie oft ihre körperliche Gesundheit vernachlässigt und zu schädlichen Substanzen wie Drogen und Alkohol tendiert.
Wie kann Schwangerschaftsparanoia behandelt werden?
Da sich viele Medikamente nachteilig auf das ungeborene Kind auswirken, ist die Behandlung von Schwangerschaftsparanoia meist darauf ausgerichtet, Möglichkeiten zu finden, die keine Arzneien umfassen, es sei denn, die Schwere der Erkrankung lässt keine andere Alternative zu. Einige Frauen haben beobachtet, wie sich ihr Zustand verbesserte, nachdem sie an therapeutischen Sitzungen teilgenommen hatten, einschließlich kognitiver Verhaltenstherapie, bei der die Mutter darin geschult wird, negative Gedanken und Emotionen zu bewältigen. Auch eine Umstellung der Ernährung, bestehend aus Lebensmitteln, von denen angenommen wird, dass sie die Stimmung heben sowie Akupunktur haben sich als hilfreiche Maßnahmen herausgestellt, um Schwangerschafts-Paranoia effektiv entgegenzuwirken.