Sexuell übertragbare Erkrankungen sind immer ein Grund zur Besorgnis, eine davon ist die Ansteckung mit HPV. Welchen Einfluss aber hat das Virus auf Frauen, die schwanger sind? In den meisten Fällen beeinträchtigt eine Infektion weder die Schwangerschaft noch das Baby. Nachfolgend soll geklärt werden, worum es ich bei HPV handelt, welche Symptome dabei auftreten, wie das Virus die Zeit der Schwangerschaft und danach beeinflusst, und welche Art von Prävention und Behandlung möglich ist.
Was ist HPV?
Das Humane Papillomvirus ist eine der häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Über 80 Prozent aller Menschen, die sexuell aktiv sind, infizieren sich mindestens einmal in ihrem Leben mit diesem Virus. In Deutschland liegt die Zahl der infizierten Frauen laut Experten bei etwa 6 Millionen. Dabei kann man zwischen 100 verschiedenen HVP Viren unterscheiden, diese werden von Wissenschaftlern in High Risk oder Low Risk Viren klassifiziert, wobei High Risk ein besonders hohes Risiko für die Entwicklung einer Krebserkrankung darstellt. Die häufigste Erscheinungsform dieser Infektion sind Genitalwarzen, doch in den meisten Fällen tritt das Virus ohne Symptome auf. Auch wenn das Immunsystem es meist bekämpfen kann, kann das Virus in einigen Fällen chronisch werden und das Risiko erhöhen, eine Krebserkrankung der Fortpflanzungsorgane zu entwickeln.
Kann HPV eine Schwangerschaft beeinflussen?
Sollte sich das Virus in Warzen manifestieren, die in oder um den Gebärmutterhals auftreten, könnte in dieser Region abnormes Zellwachstum entstehen. Frauen mit dem Virus oder mit einer Vorgeschichte einer Infektion wird empfohlen, mit dem Gynäkologen oder Hausarzt zu sprechen. Eine Schwangerschaft kann strukturelle Veränderungen im Gebärmutterhals auslösen. Unkontrolliertes, abnormales Wachstum kann schließlich zu Krebs führen. Allerdings beeinträchtigt eine Ansteckung mit HPV nur selten die Fähigkeit einer Frau, schwanger zu werden. Zudem geht man davon aus, dass das Risiko für Komplikationen wie Fehlgeburten, Geburtsfehler oder Frühgeburten dadurch nicht erhöht ist.
Einfluss des Virus nach der Schwangerschaft
Es ist selten, dass infizierte Frauen das Virus auf den Säugling übertragen. Sogar in Fällen, in denen das Kind mit dem Erreger geboren wird, sind die Chancen niedrig, dass es jemals Symptome zeigt. In den meisten Fällen verlässt das Virus das System des Babys von alleine.
Sollte das Kind in Ausnahmefällen doch mit HPV angesteckt werden, können seine Atemwege darunter leiden, wobei warzenähnliche Auswüchse im Kehlkopfbereich möglich sind. Auch die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit ist im Vergleich zu gesunden Frauen in der Regel nicht beeinträchtigt. Allerdings kann es zu mehreren Warzen an Genitalien und/oder Gebärmutter kommen. Für die Geburt stellen diese jedoch meist kein Hindernis dar.
Feigwarzen können nach der Schwangerschaft wiederkehren. In den meisten Fällen führen derartige Krankheitsschübe zu keinen schweren gesundheitlichen Rückschlägen. Frauen, in deren Familie bereits Gebärmutterhalskrebs oder andere bösartige Erkrankungen aufgetreten sind, sollten ihre Fortpflanzungsorgane regelmäßig auf abnorme Entwicklungen untersuchen lassen.
Ist dieser Zustand behandelbar?
Sobald man sich mit HPV infiziert hat, lässt sich das Virus nicht einfach beseitigen. Es gibt aber eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten für Feigwarzen. Diese beinhalten:
Entfernung
Jene Methode, die angewendet wird, hängt von bestimmten Faktoren ab, wie z.B. Größe oder Stelle der Warze, Alter der Frau, ob eine Schwangerschaft vorliegt, oder vom allgemeinen Gesundheitszustand. Bestimmte Entfernungstechniken umfassen etwa Laserbehandlungen, Kryotherapie (Kältetherapie) und Kauterisation.
Andere Behandlungen
Der Arzt kann auch lokale Medikamente verschreiben, die helfen, Feigwarzen zu lindern oder zu eliminieren. Vor allem kleinere Warzen können oft mit Cremes, Salben oder speziellen Lösungen behandelt werden.
Wie vermeidet man eine Infektion?
Eine Infektion mit HPV lässt sich vorbeugen, indem folgende Maßnahmen beachtet werden:
Die Anzahl der Sexualpartner einschränken
Durch Geschlechtsverkehr mit verschiedenen Partnern erhöht sich das Risiko einer Infektion.
Mit Kondomen verhüten
Sexuell aktive Frauen oder jene, die Sex mit mehreren Partnern haben, können das Ansteckungsrisiko reduzieren, indem Sie darauf bestehen, dass der Sexualpartner ein Kondom verwendet.
Impfungen
Es gibt derzeit zwei Impfstoffe gegen Humane Papillomaviren, die in über 120 Ländern zugelassen sind. Man sollte jedoch wissen, dass die Impfung zwar die meisten Typen des Virus vorbeugen kann, sie jedoch nicht gegen jeden einzelnen Erreger wirksam ist. Die Impfung wird Mädchen und Jungen im Alter zwischen 9 bis 14 Jahren empfohlen (unterteilt in zwei Teilimpfungen).