Unabhängig davon, wie alt das Kind ist; für Eltern ist es immer eine Tragödie, das eigene Fleisch und Blut zu verlieren. Der Verlust einer Schwangerschaft oder eines Kindes ist eine schmerzhafte Erfahrung, auf die sich niemand vorbereiten kann, und die nur schwer zu verstehen ist. Viele Eltern haben nach dem Verlust eines Babys mit intensiver Trauer zu kämpfen, die überwältigende Emotionen und körperliche Reaktionen auslösen kann. Trauer ist ein natürlicher Prozess, dessen Dauer individuell ist, und der auf sehr unterschiedliche Art und Weise erlebt wird.
Der Tod eines Babys ist ein einschneidendes Lebensereignis, über das man nur sehr schwer hinwegkommt. Während einer solchen Tragödie ist es wichtig, dass Eltern unterstützt werden, um heilen zu können. Mit der Zeit und durch die nötige Hilfe lässt sich das Trauma jedoch verarbeiten, und Betroffene können wieder ins Leben zurückfinden. Irgendwann lässt der Schmerz nach. Es ist jedoch wichtig, über die eigenen Gefühle und den Verlust zu sprechen, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Auch wenn es sinnvoll ist, sich der Familie und dem Partner anzuvertrauen; manchmal ist es ratsam, Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen.
Wege, um Unterstützung zu suchen
Jene, die dieses Schicksal durchmachen, sollten sich nicht scheuen, um Unterstützung zu bitten. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, den Verlust eines Kindes zu verarbeiten. Dabei stehen unterschiedliche Stellen zur Verfügung. Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass man während dieser Zeit nicht alleine ist.
- Ihr Arzt: Er kann Ihnen helfen, Ihre wichtigsten Fragen zu beantworten, um zu verstehen, was den Tod Ihres Babys verursacht hat. Zudem kann er Ihnen einen Therapeuten empfehlen, der Sie bei der Trauerbewältigung unterstützt.
- Trauerberater: Ein Trauerbegleiter ist dafür ausgebildet, Familien durch schwere Zeiten zu helfen. Der Bundesverband Trauerbegleitung e. V. ist in Deutschland der Dachverband für Trauerbegleitung und versteht sich als Interessenvertretung und Sprachrohr für Trauernde.
- Ein religiöser Ansprechpartner: Wenn Sie religiös sind, kann Ihnen auch ein Geistlicher mit Rat und Tat zur Seite stehen. Erkunden Sie sich einfach bei einer Kirche in Ihrer Nähe.
- Selbsthilfegruppen: Es gibt viele verschiedene Selbsthilfegruppen, die betroffenen Eltern helfen, den Verlust eines Kindes zu verarbeiten. In diesen Gruppen können sie sich mit anderen Menschen, die dasselbe Schicksal teilen, austauschen. In Selbsthilfegruppen finden Betroffene eine mitfühlende Umgebung, in der sie frei über ihr Leid sprechen können, und Gleichgesinnte finden. Dadurch soll ihnen der Trauerprozess und die Heilung erleichtert werden.
- Leben ohne dich: Diese Plattform bietet Selbsthilfegruppen für Familien mit verstorbenen Kindern, und unterstützt sie bei der Bewältigung. Zweck der bundesweiten Organisation ist es, Menschen darin zu unterstützen, den Verlust eines Kindes, eines Bruders oder einer Schwester nach Krankheit, Unfall, Verbrechen, Suizid oder stiller Geburt zu bewältigen, sich auszutauschen, für sie da zu sein, sie mit ihrer Trauer und dem Schmerz nicht alleine zu lassen, also ein „Leben ohne Dich“ so gut wie eben möglich zu erreichen .
- Auch VEID – Der Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland ist eine wertvolle Anlaufstelle, das ein Netzwerk von inzwischen fast 500 Gruppen in ganz Deutschland bietet.
- Profamilia: Bei der Organisation, die deutschlandweit über 180 Beratungsstellen verfügt, können sich betroffene Frauen und ihre Partner psychologisch beraten lassen, wenn sie eine Fehl- oder Todgeburt erlitten haben.
- Schmetterlingskinder: In den Webseiten und Foren der Schmetterlingskinder schuf Monika Liebner 1997 in den Weiten des worldwideweb einen ganz besonderen und geborgenen Ort, an dem stille Mütter und trauernde Eltern gemeinsam und sehr gefühlvoll mit dem Verlust ihrer Sternenkinder umgehen lernen konnten, ihre Trauer teilten und mitteilten. Es gibt viele Frauen, die sagen: „Hier habe ich in meiner schlimmsten Trauerphase Trost, Geborgenheit und Halt bei anderen Betroffenen gefunden. Das war meine Therapie.“
- Bücher: Zudem gibt es eine Reihe empfehlenswerter Bücher, die Ihnen bei der Verarbeitung Ihres Verlustes helfen können.
Der Verlust eines Kindes, egal ob im Mutterleib, oder nach der Geburt, ist eine der schlimmsten Erfahrungen, die Menschen machen können. Auch wenn Sie sich während dieser Zeit allein und hilflos fühlen, sollten Sie wissen, dass Ihnen ein Unterstützungssystem zur Verfügung steht. Es ist wichtig, dass Sie Ihre emotionale Gesundheit und Ihr Wohlbefinden nicht vergessen. Trauer ist ein Prozess, der keinen festen Zeitrahmen hat. Versuchen Sie, sich in Ihrem eigenen Tempo durch diese herausfordernde Zeit zu bewegen.