Eine Schwangerschaft kann den Körper enorm belasten, vor allem im zweiten und dritten Trimester. Übermäßige Flüssigkeitsansammlungen und das Gewicht des Babys lasten auf den Gelenken. Das gilt vor allem für Schwangere, die an Arthritis leiden. In einer neuen Studie wurden 157 werdende Mütter untersucht, wobei sich 35 Fälle von Arthritis im dritten Trimester zeigten. Die gute Nachricht ist, dass es dennoch möglich ist, eine gesunde Schwangerschaft zu erleben, und die Symptome in Schach zu halten.
Was Schwangere mit Arthritis bedenken sollten
Frauen mit Arthritis haben für gewöhnlich kein Problem, schwanger zu werden. Sie sollten sich jedoch klarmachen, welche Auswirkungen diese Gelenkbeschwerden auf das ungeborenes Kind haben können. Sind bestimmte Medikamente nötig, um die Schmerzen zu lindern, wird der Arzt möglicherweise ein anderes Präparat verschreiben, um das Baby bestmöglich zu schützen. Manche Arzneien können jedoch auch dann im Körper verbleiben, wenn sie bereits abgesetzt wurden. In jedem Fall sollten Sie unbedingt mit Ihrem Arzt darüber sprechen, wie Sie Gelenkschmerzen am besten behandeln, und welche Methoden sicher sind.
Informieren Sie Ihren Arzt auch dahingehend, ob Sie vorhaben, Ihr Kind zu stillen, um sicherzustellen, dass keine Medikamente über die Muttermilch an das Baby übertragen werden. Oft werden während der Schwangerschaft und nach der Entbindung weiterhin Arzneien verschrieben, um die Arthritis in Schach zu halten. Steroidfreie Entzündungshemmer sollten im dritten Schwangerschaftstrimester jedoch nicht eingenommen werden.
Gängige Schwangerschaftssymptome
Sobald Sie die erste Schwangerschaftshälfte hinter sich haben, fängt Ihr Körper an, sich immer schneller zu verändern, um sich an das heranwachsende Kind anzupassen. Dazu gehört auch die Krümmung der Wirbelsäule, um den wachsenden Muttermund zu stützen. Diese Veränderungen können für Rückenkrämpfe, Taubheitsgefühle und Kribbeln in den Beinen sorgen. Ihre Gelenke können ebenfalls nachlassen, weil Sie Gewicht zunehmen. Dieses zusätzliche Gewicht sorgt für eine Schwächung der Kniemuskeln, weswegen die Knie oft schmerzen, wenn Sie sie ausstrecken oder die Treppen hinauf- oder hinuntergehen.
Wasseransammlungen können dafür sorgen, dass Hüfte, Knie, Knöchel und Fußgelenke versteifen. Diese Symptome lassen zwar nach der Geburt nach, können während der Schwangerschaft aber enorme Schmerzen bereiten. Solche Probleme müssen ärztlich behandeln werden, damit eine Linderung möglich ist.
Gesundheitliche Risiken von Arthritis im dritten Trimester
Werdende Mütter, die Arthritis haben, weisen eine erhöhte Gefahr für gesundheitliche Probleme während der Schwangerschaft auf. Ein besonders großes Risiko stellt Präeklampsie bzw. schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck dar. Zudem kann es zu Proteinansammlungen im Urin kommen, was auf Nierenschäden hindeutet. Bleibt sie unbehandelt, kann Präeklampsie für Mutter und Kind gefährlich werden. Schwangere, die im dritten Trimester an Arthritis leiden, weisen ein besonders hohes Risiko auf, ein sehr kleines Baby mit geringem Geburtsgewicht zur Welt zu bringen.
Arthritis während der Schwangerschaft behandeln
Arthritis ist zwar ein Hindernis, dennoch gibt es Möglichkeiten, um die Schwangerschaft gut zu überstehen. Entscheidend ist, bereits vor der Geburt mit dem Gynäkologen einen genauen Behandlungsplan zu erstellen. Sprechen Sie Schmerzen, Gewichtsveränderungen und alle sonstigen Beschwerden an, die Ihre Gesundheit und jene Ihres Kindes gefährden könnten.
Falls ein Kaiserschnitt erforderlich ist, sollten Sie sich mit Ihrem Anästhesisten in Verbindung setzen. Dieser kann Ihnen helfen, eine bequeme Geburtsstellung zu finden, falls Sie an permanenten Gelenkschmerzen leiden. Achten Sie auch darauf, dass Sie in Form bleiben. Sie sollten sich während der Schwangerschaft zwar nicht zu sehr belasten, dennoch kann körperliche Betätigung helfen, die Wehen und die Erholung nach der Geburt enorm zu erleichtern, wenn Sie ausreichend Muskeln aufbauen und beweglich bleiben. Besonders gut eignen sich Sportarten wie Schwimmen und Spaziergänge.
Darüber hinaus sollten Sie sich gesund ernähren. Sie brauchen täglich wichtige Nährstoffe, um die Körperfunktionen aufrechtzuerhalten und die Entwicklung Ihres Babys zu fördern. Arthritis kann zu Mundtrockenheit und Problemen beim Schlucken und Essen führen. Sprechen Sie solche Symptome bei Ihrem Arzt an, falls diese auftreten sollten.
Achten Sie auf sich
Egal, ob Sie bereits an Arthritis leiden oder im dritten Trimester daran erkranken; wichtig ist, dass Sie die Krankheit bestmöglich kontrollieren. Achten Sie darauf, mit Ihrem Arzt über die richtigen Medikamente zu sprechen. Neben einer gesunden Ernährung und Sport, sollten Sie sich gleichzeitig ausgedehnte Ruhepausen gönnen, um Kraftlosigkeit vorzubeugen.
Scheuen Sie sich nicht, nach der Entbindung um weitere Hilfe zu bitten. Ihr Körper braucht Zeit, um sich zu erholen. Spannen Sie Familienmitglieder und Freunde ein, um Ihnen bei Besorgungen oder im Alltag zu helfen. Dass eine Schwangerschaft Ihren Körper belastet, ist ganz normal. Arthritis ist zwar ein unangenehmes Leiden, wenn Sie ein paar nötige Vorkehrungen treffen, können Sie die Schwangerschaft dennoch gut meistern.