
Kann ein als Lycopin bekannter Nährstoff eine ernsthafte Erkrankung während der Schwangerschaft verhindern, die auch als Präeklampsie bezeichnet wird? Welche anderen Vorteile hat diese Substanz?
Was ist Präeklampsie?
Bei der auch als Gestose bekannten Krankheit handelt es sich um eine Art von Bluthochdruck, die nur bei werdenden Müttern auftritt. Normalerweise setzt Bluthochdruck spät in der Schwangerschaft ein. In bestimmten Fällen kann die Krankheit jedoch schon frühzeitig auftreten.
Ursachen
Ärzte und medizinische Forscher können die genaue Ursache für Präeklampsie noch nicht bestimmen. Sie sind jedoch der Ansicht, dass bestimmte Faktoren das individuelle Risiko erhöhen, z.B. wenn es sich um die erste Schwangerschaft handelt, die Schwangerschaft im Alter von 40 Jahren oder später eintritt oder im Teenageralter. Weitere Risikofaktoren umfassen Bluthochdruck, Fettleibigkeit, eine familiäre Vorgeschichte der Krankheit sowie verschiedene Autoimmunerkrankungen.
Körperliche Manifestationen
Zusätzlich zu erhöhten Blutdruckwerten, leiden betroffene Frauen häufig unter vermehrtem proteinhaltigem Urin, Müdigkeit, Schwindel, Gliederschwellungen, reduzierten Harnmengen sowie Wassereinlagerungen. Darüber hinaus sind Gewichtszunahmen, Kopfschmerzen, Sehstörungen und körperliche Beschwerden möglich.
Unbehandelt kann die Erkrankung schwerwiegende potenziell lebensbedrohliche Komplikationen für Mutter und Kind bedeuten. Auch wenn diese Probleme selten sind, haben schwangere Frauen mit Präeklampsie ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle, Herz-Kreislauf-Probleme, bleibende Sehschäden, Anfallserkrankungen, und innere Blutungen. Zudem kann es zu Fehl,- Früh,- Totgeburten, Geburtsdefekten und anderen Beschwerden kommen.
Behandlungsmöglichkeiten
Während der Schwangerschaft muss der Arzt die Frau genauestens überwachen und engmaschige Kontrollen durchführen, die von verschiedenen Faktoren abhängen, darunter dem Alter der Frau, dem allgemeinen Gesundheitszustand, vorhergehende Erkrankungen, und dem Schweregrad des Bluthochdrucks.
Die Rolle von Lycopin
Viele Mediziner sind sich darin einig, dass die einzige „Heilung“ der Krankheit Prävention ist. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass Lycopin helfen kann, schwangerschaftsbedingtem Bluthochdruck zu verhindern.
Was ist Lycopin?
Diese Substanz ist ein Nährstoff auf pflanzlicher Basis, der Obst und Gemüse, vor allem Tomaten, ihre rote Farbe liefert. Lycopin ist in einer Vielzahl von Nahrungsmitteln wie Tomaten, Wassermelonen, rosafarbenen Grapefruits, Guaven, Paprika und Papaya reichlich vorhanden. Darüber hinaus verfügen verschiedene Vitaminpräparate über diesen Stoff.
Forschungsergebnisse
Eine Studie der Türkisch-Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie aus dem Jahr 2011 untersuchte die Auswirkungen des Nährstoffs auf mehr als 50 schwangere Frauen, die sich zwischen der 14. und 28. Schwangerschaftswoche befanden, und erhöhte Risikofaktoren für die Entwicklung von schwangerschaftsbedingtem Bluthochdruck aufwiesen. Die Wissenschaftler verabreichten 30 Probandinnen täglich Lycopin, die restlichen 24 erhielten das Präparat nicht. Das Experiment wurde bis zur jeweiligen Geburt der Babys fortgesetzt.
Von den 30 Frauen, denen Lycopin verabreicht wurde, beendeten nur 20 das Experiment. Alle 24 Frauen der Kontrollgruppe nahmen bis zum Ende an der Studie teil. Die Wissenschaftler schlussfolgerten, dass der Nährstoff keinen tiefgreifenden Einfluss auf die Senkung des Blutdrucks bei Risikopersonen ausübt, sich jedoch als effektiv bei der Vorbeugung bestimmter Geburtsfehler erweisen könnte.
Weitere Vorteile von Lycopin für werdende Mütter
Wissenschaftler legen jedoch nahe, diese Ergebnisse nicht so zu interpretieren, als habe Lycopin für Schwangere keinen Nutzen. Der Nährstoff soll zahlreiche Eigenschaften besitzen, die viel zu einer sicheren und gesunden Schwangerschaft beitragen.
Lycopin soll vor allem potente Antioxidantien enthalten, Stoffe, die Infektionen bekämpfen. Darüber hinaus soll die Substanz die kardiovaskuläre Gesundheit fördern, und den Blutfluss anregen, was für die Gesundheit der werdenden Mutter und ihres ungeborenen Kindes von entscheidender Bedeutung ist. Außerdem ist die Fähigkeit von Lycopin, Muskel- und Nervenschmerzen zu bekämpfen, sowie die Knochen zu stärken, für schwangere Frauen essentiell.

